Wohnungsvermittlung

Wohnungsvermittlung

Kleine Chronologie der (eventuell) nötigen Hilfeleistungen bei der Vermittlung von Wohnungen an Flüchtlinge

Mit dieser Aufstellung soll niemand abgeschreckt werden, sondern viel mehr verdeutlicht werden, dass viele helfende Hände nötig sind, um den Flüchtlingen an dieser Stelle die nötige Hilfe zu gewährleisten!

  1. Vermietungswilligen Vermieter finden 
  2. Den Flüchtlingen muss die Wohnung taugen, denn das Jobcenter übernimmt nur einmalig Kaution/Erstausstattung, d.h. ein umziehen nach 2-3 Monaten kann man vergessen
  3. Obergrenzen bei Miete + kalte Nebenkosten müssen eingehalten werden, sonst lehnt das Jobcenter ab
  4. Wenn Vermieter und Flüchtlinge einverstanden sind, muss der Vermieter den Mietvertragsentwurf und die Vermieterbescheinigung (gibt es beim zuständigen Jobcenter) ausfüllen
  5. Damit geht man im Fall einer in Fürth gefundenen Wohnung(am besten Flüchtling + Helfer) zum Jobcenter Kurgartenstraße 37, Nummer ziehen und Sachbearbeiter die Papiere übergeben, Flüchtling muss Ausweis und Jobcenternummer dabei haben
    Öffnungszeiten:
    Öffnungszeiten für Erstvorsprachen und allgemeine Information 
    montags: 8 bis 12 Uhr, 13.30 bis 16.30 Uhr
    dienstags: 8 bis 12 Uhr
    donnerstags: 8 bis 12 Uhr
    freitags: 8 bis 12 Uhr 
     
    Wichtig: befindet sich die gefundene Wohnung außerhalb des Zuständigkeitsbereichs des Jobcenters Fürth muss man dennoch zunächst zum Fürther Jobcenter und sich dort schriftlich die Möglichkeit eines Umzugs bestätigen lassen. Genauso müssen Flüchtlinge, die nach Fürth ziehen aber für die bislang ein anderes Jobcenter zuständig ist, die schriftliche Zustimmungserklärung des bisherigen Jobcenters mitbringen.
  6. Wenn der Sachbearbeiter keine Einwände hat, legt er das dem Jobcenterchef vor
  7. Nach etwa 2-3 Arbeitstagen bekommt man dann den Bescheid, ob die Wohnung genehmigt wird.
  8. Jetzt unterzeichnen beide Parteien den Mietvertrag und die Wohnung kann übergeben werden. Beim Übergabeprotokoll unbedingt erwähnen, ob die Wohnung renoviert ist, welche Mängel es gibt und welche Schlüssel übergeben werden  (Bilder machen)

  9. Wenn der Vermieter will, dass das Jobcenter Kosten  für Miete und Kaution (max. 3 Kaltmieten) direkt an den Vermieter zahlt, muss der Mieter für beides eine Abtretungserklärung (gibt es bei Caritas) unterzeichnen.
  10. Mit dem unterzeichneten Mietvertrag und gegebenenfalls den Abtretungserklärungen geht der Mieter wieder zum Jobcenter, um eine Erstausstattung zu beantragen. Eine Aufstellung der benötigten Möbel sollte gleich mit abgegeben werden.
  11. Mit dem Jobcenter muss kurzfristig ein Termin ausgemacht werden, an dem die Mitarbeiter die Wohnung sehen können und aufschreiben können, was im Rahmen einer Erstausstattung gewährt werden kann: In erster Linie Möbel, auch Waschmaschine,  Spüle,  Herd, Kühlschrank etc.
    Neu: wenn von Freiwilligen und Caritas eine Beschreibung der Wohnung geliefert wird, in der vorhandenes und benötigtes Inventar aufgestellt wird, kann diese Begehung auch entfallen.
    Für den Haushaltsbedarf (Geschirr, Besteck etc.) gibt es einmalig 150,-€.
    Nichts dazu gibt es für Böden, Fernseher, Radio, Computer und andere „Luxusgegenstände“.
    Neu: Ist ein neuer Boden unbedingt erforderlich, kann dieser bei Bereitstellung von 3 Kostenvoranschlägen übernommen werden. (In Fürth wird jedoch nur PVC < 5€/qm akzeptiert).
  12. Innerhalb einer Woche bekommt man dann vom Jobcenter einen „Voucher“, auf dem vermerkt ist was dem Flüchtling gewährt wird. Mit diesem Voucher fährt der Flüchtling (+Helfer?) zu Einrichtungen wie dem Gebrauchtwarenhof Bislohe. Dort sucht er analog Gutschein Möbel aus. Diese legen die Möbel beiseite und erstellen eine Liste, die wiederum vom Jobcenter genehmigt werden muss. Nach Erhalt dieser Genehmigung (nach 1-2 Tagen) werden die Möbel vom Gebrauchtwarenhof an die Wohnadresse ausgeliefert, wenn sie Zeit haben, kann auch ein paar Tage dauern. Leider nicht unbedingt in einer Lieferung, in einem Fall kam alles auf 4 Lieferungen aufgeteilt.
  13. Anschließend wird in der Regel Hilfe oder Werkzeug beim Einrichten der Wohnung benötigt. Das kann tatsächlich sehr aufwändig werden, weil die Flüchtlinge in der Regel keine Do-it-yourself-Spezialisten sind, sowieso kein Werkzeug haben und leider auch kein Geld für Handwerker. Das wird dann vor allem heikel, wenn in der Wohnung keine Küche vorhanden ist wie in unserem Fall. Vielleicht findet man Hilfe im eigenen Bekanntenkreis, ansonsten gibt es auch im Freiwilligenzentrum eine Handwerkergruppe, die Bedürftigen zur Hand geht.
  14. Das für die Flüchtlinge wichtige Festnetz-W-LAN haben wir für einen Zeitraum unter 2 Jahren nur bei O2 (Shop Schwabacher Ecke Mathildenstr.) bekommen, alle andern wollten mindesten 2 Jahre und hatten gar kein Interesse mehr, wenn die Aufenthaltsgenehmigung unter 2 Jahren war.
  15. Außerdem müssen die Flüchtlinge nach dem Umzug mit dem unterzeichneten Mietvertrag und Ausweis  zur Meldebehörde (Schwabacher Str. 170) und sich ummelden
    Öffnungszeiten:

    Montag: 8 Uhr bis 18 Uhr,
    Dienstag: 8 Uhr bis 12 Uhr, 
    Mittwoch: 7.30 Uhr bis 12 Uhr, 
    Donnerstag: 7.30 Uhr bis 16 Uhr, 
    Freitag: 7.30 Uhr bis 12 Uhr.
  16. Anmeldung bei der Infra, kann auch telefonisch gemacht werden, Zählernummern und -stände bereithalten. Dazusagen, dass man einen günstigen Tarif will (Jobcenter hat z.B. einen Sondertarif), sonst landet man im teuren Grundtarif.

Achtung: unbedingt Doppelbelegung von Wohnraum vermeiden!
Ab dem Moment, wo das Jobcenter eine Wohnung zahlt, fallen für die Belegung von einem Bett in einer GU in der Regel erhebliche Kosten an, die der Flüchtling dann selber zahlen muss. Also lieber auf einer Matratze in einer noch nicht fertigen Wohnung schlafen, sonst kann es sehr teuer werden …

Haftpflichtversicherung
falls es nicht ohnehin im Mietvertrag verlangt wird: wenn Flüchtlinge ausziehen, muss man ihnen unbedingt empfehlen, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen, gibt es schon für 5-10 € im Monat. Nur so sind bei einem entstandenen Schaden, bei dem der Mieter irgendeine Mitschuld trägt, alle Beteiligten auf der sicheren Seite.